Vor ihr der tote Leib Die letzten Tropfen Milch versiegten Die Augen blickten stumm Und sie sah von oben herab auf die Tote und sie wusste warum
Schritt um Schritt wollte sie schwinden Eine Nische, Schutz zu finden Niemals wieder den stummen Blick blick nicht zurück
Gewissen ich will dich vertreiben Gewissen dich kann ich nicht leiden Es ist nicht meine Schuld Es ist nicht meine Schuld Sie weiß es nicht, sie weiß es nicht oder weiß sie es vielleicht doch
Nun jedenfalls weiß sie gar nichts mehr sie hat maximal gewusst Der letzte Tropfen Milch versiegt Sag mir nicht, dass Du sie geliebt Du liebtest nur ihren Körper
Und das brachte ihr den Tod.
Gewidmet allen Vegetarier_innen, die sich nie belehren lassen Fliederli, 17.08.09
Hallo ihr Lieben! Vor einiger Zeit hatte ich Euch die Miniposter gegen die Tierindustrie vorgestellt. (Wer sich nicht erinnert, klickt bitte hier.)
Jedenfalls biete ich heute wieder eine neue Idee! Die lässt sich auch ganz leicht umsetzen, einfach einen Zettel beschreiben, ob groß, ob klein, ob mit Malfarbe oder Stift, völlig egal. Es geht nur um einen Satz:
"Ich esse Tiere & deren Produkte, weil..."
dann einfach wie bei einem Kreuzeltest viele Punkte untereinander anordnen und äußert seriöse Begründungen dahinterschreiben. Wem gerade nichts einfällt, ich habe natürlich wieder ein paar Anregungen parat:
* Ich so tierlieb bin! * Ich nur mit Menschen Mitgefühl habe. * Ich mir einrede, sie hätten nicht gelitten. * Mein Mittagessen mir wichtiger ist, als ihr Interesse zu leben. * Ich nicht weiß, was ich sonst essen sollte, mich aber auch noch nie darüber informiert habe. * Mein Ur-Ur-Ur-Großvater (bzw. -mutter ;)) es schon so gemacht hat. * Mich das Welthungerproblem nicht interessiert. * Löwen ja auch Antilopen jagen. Hmm... und wer jagt nochmal Milch? * Mein Geld nur für eines von beiden reicht: Fleisch oder Gemüse - und ich habe mich entschieden! * Ich ja auch nichts gegen Tierversuche oder Krieg unternehme und deswegen nur konsequent bin. * meine Eltern es mir vorschreiben. * Pflanzen doch auch Gefühle haben! * irgendwann mal irgendwer meinte, vegan sei nicht gesund... * die Vorfahren der Menschen auch gelegentlich Fleisch gegessen haben sollen... * mir der Tofu so leid tut. * Irgendwas muss ich doch essen! * Ich nur kuschlige Katzen, aber keine Rinder, Hühner, Schweine mag. * Pflanzen ganz bestimmt kein Eiweiß enthalten, das ist nur in Ei. * Pff, keine Ahnung, muss ich für alles eine Begründung haben? * es männlich ist! * Ich kein Mitgefühl mit Tieren habe, die ich nicht kenne. * mein Ruf sonst in Gefahr wäre und das ist wichtiger als das Lebensrecht der Tiere. * Ich die Tiere ja nicht selbst umgebracht habe. * Mir der Zusammenhang zwischen Fleisch, Milch, Eiern und Leid, Mord, Unterdrückung nicht klar ist. * Mir ökologische Themen wie Wasser- und Luftverschmutzung, Energie- und Rohstoffverschwendung am Arsch vorbei gehen. * Ich der Überzeugung bin, dass die Tiere von Gott geschaffen wurden, um uns bedingungslos zu dienen. * Ich Produktwerbung mehr Glauben schenke, als Menschen, die keinen finanziellen Gewinn an der Tierindustrie haben. * Tiere für mich etwa das Empfindungsvermögen von Waschmaschinen und Kieselsteinen haben. * Ich ja auch sonst durch Haustierhaltung, Tierversuche, Zoos und Zirkusse Tiere quäle und somit nur konsequent bin. * Ich nichts davon halte, wenn Futtermittel nicht mehr aus Ländern, wo 60% der Bevölkerung hungern, importiert werden müssten. * Ich meinen Kindern ein gutes Beispiel sein will. * Ich auch selbst schlachte/schlachten würde und damit mit meinem Gewissen im Reinen bin. Es ist ein Handwerk, kein Mord. * es andere ja auch tun. * es einfach zu unbequem ist, Zutatenlisten lesen zu müssen. * es gut schmeckt. * mir das Ernten einer Karotte mehr Schauer versetzt als das Schlachten eines Schweins. * sie uns fressen würden, wenn wir nicht sie fressen. * Ich bin zwar gegen Rassismus und Faschismus, aber beim Antispeziesismus müsste ich ja an mir selbst arbeiten! * ich es anmaßend finde, die Leidensfähigkeit von Menschen und anderen Tiere zu vergleichen. * ich glaube, dass es mehr Zeit kostet ein Sojaschnitzel als ein Schweineschnitzel zu braten. * eine Ernährungsumstellung einfach zu viel Arbeit macht. * meine Familie und Freund_innen auch alle Fleisch, Milch, Eier essen. * Das Leben einer Kuh in keinem Verhältnis zu den Genüssen einer Quarkspeise steht. * ich nicht will, dass (vollkommen überzüchtete) Schweine, Rinder, Hühner aussterben. * jährlich über 50 Millionen ermordete Schweine (in Deutschland) kein ausreichender Grund sind, das Leiden beenden zu wollen. * hunderttausende vergaste/lebendig zermuste Küken kein ausreichender rund sind, das Leiden beenden zu wollen. *
Das ganze kann dann am Ende mit einem Linktipp garniert werden, falls wirklich der eine oder die andere sich weiter informieren möchten ;) Viel Spaß und Erfolg!
Weiße Kacheln. Glänzend, blank, steril. Wie ich sie verabscheue. Es erscheint so banal. Doch sie rufen in mir Erinnerungen hervor, die mich ängstigen, schmerzen. Leider ist es fast unmöglich sie zu umgehen: Küchen, Bäder, Arztpraxen, Krankenhäuser - sie sind voll davon. Ich stelle mir vor, wie gekachelte Räume sich blitzartig in Tierversuchslabore oder Schlachthäuser verwandeln, wie Blut an die gekachelten Wände spritzt, von den gekachelten Wänden läuft, wie Blut auf den gekachelten Boden spritzt und wie das Blut von den gekachelten Wänden und dem gekachelten Boden sich in einem metallenem Abguss sammelt und langsam versickert. Ich stelle mir vor wie kurz danach das nächste Opfer grob in den gekachelten Raum geschleift und gedroschen wird, wie es zittert, uriniert, sich windet, ausschlägt, wie unnachgiebige Hände nach ihm oder ihr greifen, den verängstigten Leib zum Stillstand zwingen, um einen metallenen Bolzen durch den Schädel zu treiben, die Kehle zu durchschneiden und den zuckenden Leib zur weiteren Verwertung fortzuschieben. Abermals sammelt sich das Blut, abermals versickert es und mit ihm das letzte Lebenszeichen der Opfer. Die letzte Erinnerung an das Leben wird damit ausgelöscht. Glänzendes Blut, blankes Entsetzen, sterile Kachelwände und -Böden. Wie ich es verabscheue.
Speichel und Blut, Speichel und Blut Ich weiß es ist grausam, doch sie riechen so gut Ich seh ihre Leiber, ich schmeck ihren Saft Wer kann es bestreiten: Fleisch ist ein Stück Lebenskraft!
Wir sollten wirklich viel dankbarer sein Sie geben uns Schinken passend zum Wein Obwohl geben ja eigentlich nicht so ganz stimmt Ich bin es, der ihnen Haxe und Leben nimmt
Speichel und Blut, Speichel und Blut Sie lassen ihr Leben und schmecken so gut Die Klinge, die Schreie, es muss einfach sein Ich esse gern Herzen, ich esse gern Schwein
Wer frisst schon gern Pflanzen, das hat keinen Stil Aber ganz frisches Fleisch, und davon recht viel zusammen mit Eiern, mit Rogen, mit Milch Nur ein paar junge Seelen, mehr will ich doch nicht
Speichel und Blut, Speichel und Blut Ich spalte die Schädel, sie riechen nach Wut Ich gehe mit Gott, es ist meine Pflicht Fressen oder gefressen werden, heißt es so nicht
Der Opfer sind viele, der unseren auch Sie füllen den Magen, sie füllen den Bauch Ich mag den Geruch, es ist niemals Mord Es ist ein Bedürfnis, ein Vorrecht, ein Sport
Nicht nur das Fleisch, das reizt mich gar sehr Die Frauen sind weitaus ergiebiger Das weiße Blut, die Milch ihrer Brüste Die Nahrung der Kinder, nach der mich gelüstet
Speichel und Milch, Speichel und Milch Es dampfen die Säfte, sei's Blut oder Milch Vergewaltigung klingt hässlich, findet ihr nicht Was tu ich nicht alles für ein gutes Gericht
Schwängert die Frauen, schlachtet die Kinder Wer redet von Menschen, ich meine die Rinder Wer weiß schon, ob sie wirklich empfinden Was sagt es schon aus, dass sie schrein und sich winden
Eier, Milch, Blut und das ganze Gekröse Wer sagt ich sei herzlos, wer sagt ich sei böse Sie ließen uns doch alle genau so krepieren wären sie an unsrer Stelle und wir an der ihren
~xX([Leseproben aus "Dr. Ratte" (William Kotzwinkle)])Xx~
"In der wüsten Apokalypse beschreibt William Kotzwinkle (der E.T. in Romanform brachte), wie die Tierversuche aus der Sicht der Opfer aussehen. Eine ätzende Satire." (Abendzeitung, München)
und
"Die Tierversuchsgegner haben ihre Bibel." (Münchener Stadtzeitung)
lauteten zwei Pressemeinungen zum Roman "Dr. Ratte" von William Kotzwinkle. Es ist allerdings verwunderlich, dass bei beiden ausschließlich die Tierversuche als Thema des Romans genannt wurden. Denn der Autor ist keineswegs so kleinkariert, sich allein auf die Vivisektion als Form der Ausbeutung fühlender Individuen durch den Menschen zu beschränken. Schlachtung, "Nutz"tierhaltung, "Haus"tierhaltung, Zoos, Walfang u.a. werden eben so satirisch wie sensibel aus der Perspektive der Opfer dargestellt. Dabei geht Kotzwinkle teils mit tiefstem schwarzen Humor, teils mit sensibelstem Feingefühl für tierliche Emotionen zur Sache. Alles in allem ein empfehlenswertes Buch für Menschen, die die Darstellung der brutalen Realität des Tiermissbrauchs ertragen können - und nicht die Augen davor verschließen wollen. Wenn auch in Romanform sind sämtliche zur Sprache gebrachten Quälereien schmerzlich real.
"In der Kolonie bin ich als Dr. Ratte bekannt. Und da ich diesem Labor schon so lange angehöre und ein so gründliches Studium absolviert habe, ist es nur recht und billig, dass ich ein anderes Unterscheidungsmerkmal besitze als bloß eine Tätowierung im Ohr, ein Zeichen, das auch alle anderen Ratten haben. Einige haben Tätowierungen und keilförmige Einschnitte im Ohr. Manche haben sogar drei oder vier Kerben im Ohr, aber das heißt nur, das man ihnen die Leber entfernt hat (eine Kerbe), Leber und Hypophyse entfernt hat (zwei Kerben), Leber, Hypophyse und Epiphyse entfernt hat (drei Kerben) und so weiter. Und wenn sie einem das Herz entfernt haben, sind keine weiteren Kerben mehr nötig, haha!
Dann legen sie bloß noch deine Knochen ein, legen sie deine Knochen ein.
Aber so langsam finde ich den Geruch von Formalin angenehm - eine 5 %-Lösung reicht aus, alle weichen Teile eines Rattenkörpers abzulösen. Ja, der Geruch ist meiner Nase angenehm, weil ich weiß, die Knochen sind nicht meine.
Von meinem Podium hier im Labyrinth aus kann ich den ganzen Vorgang überbicken - eine tote Ratte wird soeben in Formalin getaucht. Bald fallen alle weichen Teile ihres Körpers von ihr ab Dann genügt eine einfache Lösung aus Natriumcarbonat, Chlorkalk und Wasser, um alle noch hängengebliebenen Muskel- und Fettreste zu entfernen. Die Kosten sind nicht hoch. Für die betreffende Ratte sind die Kosten natürlich tödlich, aber was kümmert sie das, sie ist frei!
Tod heißt Freiheit, so lautet meine Devise. Ich tue für meine Mitratten, was ich kann: ich gebe ihnen meinen besten Rat. Denn wenn alles gesagt und getan ist, heißt die End-Lösung (5% Formalin) Tod, und Tod heißt Freiheit.
(...) "Keine Bange liebe Mitratte, es dauert nicht lange."
"Was machen die denn mit mir?"
"Nichts, was sie nicht früher oder später mit uns allen machen, lieber Bruder. Denke an die Devise: Tod heißt Freiheit."
"Ich will nicht sterben!"
Der Hochgelehrte Professor, der die vielen verschiedenen Experimente in unserem Labor leitet, ist jett an das Gestell herangetreten. Sorgfältig, teilnahmslos nimmt er die Lumbalpunktion vor und zieht der Ratte die Rückenmarksflüssigkeit ab. Jetzt möchte die Ratte sterben, das kann ich ihnen sagen.
Tod heißt Freiheit, Bruder!"
(S. 5-7)
"Wir leben in ewigem Tageslicht. So legen wir mehr. Wir sitzen auf Maschendrahtböden, damit unsere Exkremente auf das sich ständig drehende Förderband durchfalen, das sie wegbefördert. Die Schnäbel hat man uns abgeschnitten. Und wir sind krebskrank. Man nennt uns Legemaschinen.
Wir sind die besten Legemaschinen der Welt. Siebenundzwanzigtausend sind wir hier, unsere einzige Bewegung das Legen des Eies, das eine kleine Rutsche hinab von uns wegrollt.
Ich weiß noch, wie herrlich es war, als ich mich durch die Schale nach draußen pickte und in die warme helle Morgenröte des Lebens trat.
Ich habe keinen zweiten Sonnenaufgang erblickt. Wir leben in ewiger Mittagszeit. Meine Geburt war ein schrecklicher Fehler. Und trotzdem entwickelt sich, wie immer, ein Ei in mir. Ich kann's nicht aufhalten. Ich fühle es wachsen, und trotz aller Verbitterung empfinde ich eine kleine Regung von Zärtlichkeit. Ich wünschte mir so, ich könnte das Ei am Wachsen hindern, so dass ich diese zärtlichen Gefühle nicht kennen müsste. Aber ich kann's nicht. Ich bin eine Legemaschine, die beste Legemaschine der Welt.
"Sei nicht so traurig, Schwester. Es kommen bessere Zeiten."
Die irre Henne im Käfig neben mit ist einem hier in der Eierfabrik weit verbreitetem Irrtum zum Opfer gefallen. "Es kommen keine besseren Zeiten, Schwester", erwidere ich. "Nur noch schlechtere."
"Du irrst dich, meine Liebe. Zufällig weiß ich es. Sehr bald werden wir in einem wunderschönen Hühnerhof scharren."
Ich antworte gar nicht erst. Ihre Wahnideen machen ihr Mut. Und da unser Ende genau das gleiche ist was macht es da, wie wir unsere Tage hier verbingen? Soll sie doch von ihrem wunderschönen Hühnerhof träumen. Soll sie doch ihrem Traum weiter fortspinnen, bis sie sich einbildet, dass der Maschendrahtboden unter ihren Krallen warme trockene Erde ist. Wir haben nicht mehr viel Zeit vor uns. Unser Leben währt nur vierzehn Monate beständigen Eierlegens, und dann haben wir's hinter uns.
Eine Legemaschine!
Es gibt plötzlich viel Flügelgeflatter entlang dieses Zellenblocks und viel lautes Gegacker. Die Käfige gehen auf, und grobe Hände packen uns, eine nach der anderen.
"Siehst du, Schwester. Ich hab dir's doch gesagt, dass bessere Zeiten kommen. Jetzt kommen wir raus in unseren wunderschönen Hühnerhof."
"Ja, Schwester. Jetzt kommen wir endlich raus."
Nun werden wir mit dem Kopf nach unten aufgehängt, unsere Füße mit Draht zusammengebunden.
"Siehst du, Schwester. Genau, wie ich's dir gesagt habe -die besseren Zeiten sind endlich da."
Wir werden an ein langsam laufendes Förderband gehängt. Mit dem Kopf nach unten werden wir durch einen dunklen Tunnel befördert. Der Draht schneidet mir ins Fleisch. Schaukelnd schweben wir durch die Dunkelheit. Die gurgelnden Schreie ein Stückchen vor uns machen deutlich, was für bessere Zeiten gekommen sind.
"Unseren Lohn, Schwester, hier bekommen wir ihn endlich", schreit unsere wahnsinnige Schwester. "Wir waren gut und legten viele Eier, und jetzt erhalten wir unseren Lohn."
Der Schrei jeder Henne endet wie abgeschnitten, so dass ihr Gekreisch zu einem feuchten Gurgeln wird. Und dann das Geräusch von Tropfen: tropf, tropf, tropf.
"Oh, jetzt sehe ich ihn, Schwester, den wunderschönen Hühnerhof, von dem ich gesprochen habe, über und über mit roten Blumen bedeckt und..."
Dieses Kalb ist schwarz und hat ein weißes Dreieck auf der Stirn. Im Alten Ägypten wäre das Tier als heilig verehrt worden.
Heute - bei uns in Europa im Jahr 2001- wird es ganz jung geschlachtet - wie alle anderen Kälber. Sie werden geboren, damit die Kuh Milch gibt. Danach wird das Kalb oft "entsorgt", die "Herodes-Prämie" hat dies noch unterstützt durch Subventionierung. "Entstanden" ist das Kalb wie die meisten heute durch künstliche Besamung; denn ein Stier ist ein "unnötiger Fresser", und da stellt der Bauer lieber noch eine Kuh in den Stall, die Milch bringt. Um aber Milch zu geben, muss sie kalben... und das Kalb kommt in den Müll. So wie dieses Kälbchen.
Für die sexuelle und antispeziesitische Revolution! Frauen, Kinder und nichtmenschliche Tiere sind keine Objekte, kein Besitz des (weißen) Mannes!
Für eine vegane, egalitäre, pansexuelle Gesellschaft!