.oO 1094 Tiere und mehr: "So viel mordest Du" (Kommentar zum Film "So viel lebst Du")
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die blutige Bilanz herauszufiltern und diese besagt, dass der_die deutsche Durchschnittsmörder_in
6921 Liter (Kuh-)Milch
3,2 Kühe
5,1 Schafe und Ziegen
45,5 Schweine
921 Hühner
16269 Eier
im Leben konsumiert. (durch mich aktualisierte Bilanz findet ihr am Ende des Artikels)
Doch das ist kein Grund für die Macher_innen des Films, sentimental zu werden, im Gegenteil. Ganz nüchtern lassen sie Kühe, Schafe und Schweine "vortreten", um die grauen Zahlen ganz anschaulich darstellen zu können.
6921 l Milch verbrauchen wir durchschnittlich, "nachdem unsere Mütter uns erstmal an den Geschmack gewöhnt haben", heißt es unter anderem. Wenn wahrscheinlich auch als Witz gemeint, so kann dieser Satz zur Milch-Statistik nur als Verhöhnung der Opfer der Milchindustrie verstanden werden: 4 Millionen Milchkühe [allein in Deutschland] nämlich, ihre unzähligen totgeweihten Kinder und männlichen Artgenossen (Mast- und Zuchtbullen) nicht inbegriffen. Trotz ihrer Lebenserwartung von über 20 Jahren, werden Milchkühe schon mit ca. 4-6 Jahren, also nach 3-5 Vergewaltigungen, 3-5 gekidnappten Kindern und lebenslangem Freiheitsentzug, geschlachtet und für die perversen Gelüste der meisten menschlichen Zeitgenoss_innen nach fremder Muttermilch und Leichenteilen "verwertet". Ihre männlichen Artgenossen werden maximal 1,5 Jahre in der sogenannten Bullenmast und nicht mal 7 Monate in der Kälbermast (für die teilweise auch weibliche Tiere missbraucht werden, da ja nicht alle Milchkühe ersetzt werden, sondern erst nach ca. 5 Jahren). Da Milchkühe durch Überzüchtung und Haltungsbedingungen (Futterzusammensetzung, ständiges Melken usw.) zu Milchleistungen zwischen 6700 und 10000 litern im Jahr gezwungen werden (quelle : Milchzeit.de), bedeutet dass, dass der deutsche Durchschnittsmensch - also Veggies und Omnis, obwohl für viele Veggies wohl ein noch größerer Konsum veranschlagt werden müsste - mindestens für die Folterung einer Kuh für ein Jahr verantwortlich ist und damit auch für die Ermordung des in diesem Jahre geborenen Kindes und letzten Endes auch für die Ermordung der Kuh selbst, denn ob er_sie nun für ein oder fünf Jahre bezahlt: ermordet wird sie sowieso.
Im Film wird übrigens noch beiläufig erwähnt, dass es so viel Milchkühe gibt, "obwohl viele [Menschen] nur selten einer begegnen". Ja, und warum ist das wohl so? Die paar Kühe, die bei der Autofahrt auf grünen Wiesen zu sehen sind, sind wohl kaum in der Lage, Deutschland mit 721,6 Millionen Litern Milch im Jahr (!) zu versorgen. Die meisten "dürfen" ihr tristes Leben in Anbindehaltung in muffigen Ställen verbingen.
Beim Thema "Fleisch" wird es dann richtig makaber. Zwei fröhliche Kinder rennen herum und werfen Heu, um die Tiere zu füttern, die durch den Bilschirm getrieben werden. Schweine"fleisch" macht natürlich das Rennen. "Wir lieben Schweinefleisch." (Schweine natürlich nicht - auch wenn das Tierschützer_innen gerne von sich behaupten möchten - sonst würden "wir" sie ja nicht essen.) Dann war es den Filmemacher_innen wohl doch zu dumm, 45(,5) Schweine durchs Bild zu hetzen und sie zeigen die Bilder einer Schweinemast, selbstverständlich mit Schweinen mit ordnungsgemäß gekürzten Schwänzen. Die Prozedur wird übrigens immer ohne Betäubung durchgeführt. Auch Biobäuer_innen haben da nicht mehr Herz für Tiere, sondern eben nur das übliche Auge für Geld. Sarkasmus darf natürlich nicht fehlen, um die Zuschauer_innen bei Laune zu halten. Es wird so formuliert, dass sich die eingesperrten Tiere hier "versammelt" hätten, als hätte Tierhaltung auch nur ansatzweise etwas mit der Freiwilligkeit der nichtmenschlichen Tiere zu tun. Dann wird es aber doch etwas sentimental und der Sprecher gibt zu: "Gut, dass wir diesen niedlichen, knuddligen und intelligenten Tieren so selten in unserem Leben nahe kommen, sonst würde manchem wohl der Appetit auf Schweinebraten vergehen." Ja, wie wahr! So etwa 10% in Deutschland ist das leider auch schon passiert und das darf natürlich nicht noch unterstützt werden! Also am besten Augen zu und weiterfressen! Diesen Ratschlag berücksichtigen Männer übrigens zweimal so oft wie Frauen. (Männer essen durchschnittlich doppelt so viel "Fleisch und Wurst".) Damit sind sie, wie Alexander F. Nabben mir in einem Gespräch schon einmal ganz richtig erzählte, die größte Bremse für eine vegane Gesellschaft, da ihm auch selbst schon viele Male anvertraut wurde, dass die Frauen nur noch Fleisch zubereiteten, damit der Haussegen nicht schiefhängt.*
Bei den Hühnern angelangt, kommt sogar ein weiteres Geständnis: "doch glückliche Hühner auf grünen Wiesen sind eine Seltenheit, dafür verbrauchen wir zu viele und zu viele Eier". Ein Geständnis ja, aber keineswegs mit Reue. Das Leben sollen wir doch genießen! Zur visuellen Unterstützung wird ein Kind gezeigt, dass durch eine kleine Schar weißer Hühner (leider keine 921) rennt, die auf einer dünnen Schicht Stroh ihr Leben fristen, bei den Eiern geht's dann in die Vollen: 16269 Eier werden von einem LKW auf den Betonhof platschen gelassen. Es handele sich zwar um abgelaufene Eier, wie der Sprecher entschuldigend kundtut, was aber nichts am Schicksal der Hühner ändert. Ob die Eier nun gekocht oder weggeschmissen werden: Eingesperrt und zum frühzeitigen Tode im Stromwasserbad verurteilt sind sie trotzdem. Ganz zu schweigen von den unzähligen gesexten männlichen Küken, die direkt nach dem Schlupf lebendig zermust oder vergast werden. Davon haben sie leider keine Bilder gezeigt, obwohl es sicher sehr visuell unterstützend gewirkt hätte, einen riesigen Berg voll zermuster bzw. vergaster Küken auf dem Betonhof aufzustapeln.
Auffällig auch, dass zwar durchschnittliche Lebensweisen im Film dargestellt werden sollten, aber vom durchschnittlichen Leben der Legehennen, Eintagsküken, Mastkälber, Anbindekühe usw. war nichts zu sehen. Der Grund dafür ist wohl die schon einmal erwähnte Sorge der Filmemacher_innen: Wenn sie diese Tiere von nah erleben würden, könnten sie womöglich in Zukunft keine Tierprodukte mehr konsumieren, was wiederum dazu führen würde, dass sich die ganzen Zahlen eines durschnittlichen Menschenlebens in Deutschland verändern würden und der Film wertlos, weil nicht mehr aktuell wäre... zu schade!
Trotzdem möchte ich noch eine überarbeitete Version der blutigen Billanz anfügen:
6921 Liter (Kuh-)Milch
+ 3 Kühe (je 1, Kuh, Kalb, Stier, denn diese sind mindestens notwendig, um die Milchproduktion zu gewährleisten)
3,2 Kühe
5,1 Schafe und Ziegen
45,5 Schweine
921 Hühner
16269 Eier
+ 57,9 Hühner und 57,9 gesexte, männl. Küken (Da ein Huhn nur ein Jahr für den Legedienst behalten und dann ermordet wird und dabei maximal "nur" 281 Eier legen kann und zu jedem Legehuhn ein ermordeter Artgenosse kommt, da die männlichen Tiere mangels Legefähigkeit keinen wirtschaftlichen Wert haben. Und in Brütereien leider trotzdem die Chance auf Weibchen 50:50 steht.)
Bedeutet zusammen gerechnet: 1093,6, aufgerundet (da es keine halben oder sonstwie geteilten Tiere gibt)
1094 Morde
und das allein für Fleisch, Milch, Eier - Fische, Honig, Karmin, Seide, Tierversuche, "Haustiere", "Zootiere", "Zirkustiere", "Reittiere" usw. gar nicht mitberechnet! Außerdem ist zu beachten, dass auch dieser Zahlenwert nur die unterste Grenze darstellt. Schließlich essen diese Menschen nicht ihr ganzes Leben lang an ein paar Schweinen, sondern sie nehmen von tausenden Schweinen einzelne Teile - und auch für das kleinste Stückchen "Fleisch" muss das ganze Tier ermordet worden sein. Dazu kommt des weiteren noch, dass viele Tierprodukte gar nichts verkauft werden und die Tiere trotzdem gelitten haben und ermordet wurden, auch wenn es im Endeffekt kein Mensch kauft, sind die Leute, die durch den Konsum die Industrie am Laufen halten, auch für die Tode der nichtkonsumierten Tiere verantwortlich.
* Anm.: Selbstverständlich will ich "den Männern" jetzt nicht den schwarzen Peter zuschieben und sie allein für die Tierausbeutung verantwortlich machen. Es ist aber nun einmal so, dass in unserer Gesellschaft (beruhend auf sozialen Konstrukten wohlgemerkt und nicht biologischer Veranlagung) Männer schon immer eine entscheidende Rolle in der Tierausbeutung gespielt haben - Jäger_innen sind z.B. fast ausschließlich männlich und die Wahrnehmung von Tieren als Objekte ist vor allem in patriarchalen Systemen charakteristisch. Es gibt da diesen Spruch "Der Mann isst Fleisch, die Frau ist Fleisch."
.oO 281 Eier pro Henne: Legeleistung erreicht Höchststand (Kurzmeldung)
281 Eier pro Henne: Legeleistung erreicht Höchststand(Quelle s. oben)
Mit 281 Eiern pro Henne hat die Legeleistung im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht.
Mit 12,846 Milliarden Eiern lag die verwendbare Erzeugung von Eiern in 2006 um 1,1 Prozent oder 137 Millionen Stück über dem Vorjahresergebnis - und das bei weiter rückläufigem Legehennenbestand. Dieser betrug nach vorläufigen Ergebnissen noch 43,3 Millionen gegenüber 43,5 Millionen im Jahr 2005. Der Eierverbrauch in 2006 betrug 206 Eier pro Kopf, eins mehr als 2005. Der Selbstversorgungsgrad betrug wie im Vorjahr 73,1 Prozent.aid, Renate Kessen
www.aid.de
*Apropos Genforschung: Diese Pläne gibt es übrigens schon! Mitteilung bei vetline.de vom 27.04.09: "Ein internationales Forschungskonsortium hat das Erbgut der Kuh entschlüsselt.Für die Viehzucht beginnt damit eine neue Ära: Das Wissen könnte dazu beitragen, die Milchleistung und die Fleischqualität der Tiere zu verbessern." (klick mal hier) Da wird sich die ineda (Europäisches Institut für profitable Milchproduktion) aber freuen!
.oO Kafighühner live! Kennt die Dreistigkeit von Deutsche Frühstücksei GmbH keine Grenzen?
~xX([Webcamdienst für Sadist_innen])Xx~
Ich kenne die Seite schon etwas länger, aber jetzt muss ich es doch mal hier veröffentlichen. Es ist nämlich so unglaublich unverschämt, dass mensch es kaum glauben mag, was die Deutsche Frühstücksei GmbH sich da nettes hat einfallen lassen: Seit einiger Zeit bieten sie auf ihrer Webseite live Webcam-Übertragungen von ihren "Farmen", die AUSSCHLIEßLICH aus Boden- und "Kleingruppen"haltung bestehen. Die übertragenen Bilder zeigen eng zusammengepresste Hühner, bei denen sich kaum etwas bewegt bis auf den Kopf, der manchmal auf und ab wippt. (Woraus sich die Frage ergibt, warum überhaupt ein Webcamdienst eingerichtet wurde, eine animierte Gif-Datei hätte eigentlich genügt.) Überzeugt euch selbst:
"Farm"übersicht hier klicken
Um zur Webcam einer Eierfabrik zu kommen, müsst ihr eine auswählen und dann unten "zur Webcam" anklicken. Ich habe hier die Übersicht verlinkt, weil einige Webcams nicht für alle User_innen verfügbar sind und ihr vielleicht einige durchprobieren müsst.
Beispielcam hier klicken
Diese funktionioniert bei mir.
Anscheinend hält die Deutsche Frühstücksei GmbH dieses Angebot wirklich für verkaufsfördernd, denn auf der Webseite sind außerdem reichlich "Nachweise" für die "tiergerechte Haltungsform" von Boden- und "Kleingruppen"haltung.
Mit dem reichlich sarkastisch anmutenden Titel "Eier der Zukunft" haben sie sogar noch eine Sonderseite erstellt, die die "Tiergerechtigkeit" und ökologischen und hygienischen Vorteile derartiger Hühnerknäste herausarbeiten soll.
Diese Hühner bieten nichts mehr als ein Bild des Jammers und ich schäme mich für diese Art von Menschenschlag (Nicht-Veganer_innen), die diese Grausamkeiten zulässt.
.oO "Vegetarier, Tierschützer und Metzger in einem Boot" (weitergeleitete PM von Maqi anlässlich Welt-Veggie und -Tierschutztag 09)
*** Welt-Vegetarier-Tag / Welt-Tierschutz-Tag 2009
* Vegetarier, Tierschützer und Metzger in einem Boot
Am 1. Oktober ist Weltvegetariertag, am 4. Oktober Welttierschutztag. Anlaß für Vegetarier- und Tierschutzorganisationen, halbherzig um etwas weniger Quälerei und Mord (oder zumindest Ablaßzahlungen in Form von Spenden) zu betteln. Die Realität der Tierausbeutung wird dabei durch Euphemismen kaschiert: "Schlemmen Sie doch zur Abwechslung mal vegetarisch", "Kein Ei mit der 3" - als ob für Eier, gleich wie sie numeriert sind, ob Bio-, Boden- oder Freilandhaltung, keine Küken vergast oder vermust, keine Hennen nach einem Jahr Leiden durch Qualzucht und Gefangenschaft umgebracht würden.
Die belgische Stadt Gent beschloss im Mai dieses Jahres als erste Stadt der Welt, einen offiziellen fleischlosen Wochentag einzuführen. In der Schweiz zog Zürich im Rahmen der WWF-Aktion "Panda-Zmittag" am 15. September nach. In England forderte Paul McCartney den "fleischfreien Montag" ("Meatless Mondays"). In Deutschland soll es bald in Magdeburg einen "Vegi-Tag" geben.
Daß dies für notwendig gehalten wird ist doch recht merkwürdig angesichts der Kampagne "5 am Tag" der Bundesregierung. Diese empfiehlt täglich fünf Portionen(!) Gemüse und Obst. Selbst als Veganer ist das kaum zu schaffen, wie erst, wenn man Lebensmittel durch Käse, Eier oder Leichenteile ersetzt? Sogar die DGE ("Deutsche Gesellschaft für Ernährung"), eine Lobbyorganisation der "Fleisch"- und "Milchindustrie", empfiehlt in ihren "Zehn Regeln" ähnliches - und höchstens "300-600g Fleisch und Wurst" (also drei bis sechs Leichenmahlzeiten) pro Woche. Sprich: 15-18 Mal pro Woche Frühstück, Mittag- und Abendessen vegetarisch, also 70-85% der Mahlzeiten "fleischfrei".
Warum also muß nur ein Tag pro Woche ohne Leichen noch propagiert werden? Daß dies statt tierrechtsethisch überwiegend mit Gesundheit oder Klimaschutz begründet wird nur am Rand.
Währenddessen schütten Bauern mal eben tausende Tonnen Milch weg, weil sie ein paar Cent mehr fürs Tierquälen haben wollen, wobei für jede Tonne eine qualgezüchtete Kuh monatelanglang gelitten hat, und das Landwirtschaftspropagandaminis
"Vegetarismus ist ethisch so wenig akzeptabel wie Kindermord statt Mord an Personen jeglichen Alters", so Achim Stößer von der Tierrechtsinitiative Maqi. "Tierschutzreformen so wenig wie weichere Betten oder bunte Tapeten in Josef Fritzls Keller."
Fazit: Vegetarier essen Tierprodukte, vorausgesetzt, die Leichen ihrer Opfer werden anderweitig verwertet oder entsorgt als in ihrem Magen (so werden männliche Küken für die Eierproduktion vergast, "Legehennen" landen nach einem Jahr Qual in der Suppe oder auf dem Müll). Tierschützer essen Tierprodukte, vorausgesetzt, sie können sich und/oder anderen vorgaukeln, ihre Opfer hätten noch mehr mißhandelt werden können (kleinere Käfige, Verstümmelung ohne Betäubung, längere Todestransporte usw.). Auf der anderen Seite sind professionelle Tierausbeuter längst auf den Tierschutzzug aufgesprungen. So werben z.B. Metzger - den Tierschutz- und Vegetarierverbänden folgend - damit, "weniger Fleisch" zu essen oder "vom Tierschutz-Gedanken geradezu beseelt" zu sein.
"Und all das zeigt: Tierschützer, Vegetarier und Metzger sitzen in einem Boot - sie alle wollen weiterhin andere Tiere 'nutzen', ausbeuten, selbst wenn sie dabei getötet werden", so Stößer weiter.
Dabei wäre die Lösung so einfach: Tierrechte und Veganismus statt Tierschutz und Vegetarismus. Jeder Mensch kann vegan werden, sofort und unabhängig von Geschlecht, Alter, Blutgruppe, Schuhgröße, Haarfarbe oder Wohnort.
Welttierrechtstag ist am 15. Oktober, Weltvegantag am 1. November.
Weitere Information hierzu u.a. auf http://tierrechtsbilder.de, http://veganismus.de, http://antispeziesismus.de, http://vegetarier-sind-
.oO D.I.Y. "Ich esse Tiere, weil..." (Miniposteraktion)
~xX([Miniposter gegen Tierkonsum])Xx~
Hallo ihr Lieben!
Vor einiger Zeit hatte ich Euch die Miniposter gegen die Tierindustrie vorgestellt.
(Wer sich nicht erinnert, klickt bitte hier.)
Jedenfalls biete ich heute wieder eine neue Idee! Die lässt sich auch ganz leicht umsetzen, einfach einen Zettel beschreiben, ob groß, ob klein, ob mit Malfarbe oder Stift, völlig egal. Es geht nur um einen Satz:
"Ich esse Tiere & deren Produkte, weil..."
dann einfach wie bei einem Kreuzeltest viele Punkte untereinander anordnen und äußert seriöse Begründungen dahinterschreiben. Wem gerade nichts einfällt, ich habe natürlich wieder ein paar Anregungen parat:
* Ich so tierlieb bin!
* Ich nur mit Menschen Mitgefühl habe.
* Ich mir einrede, sie hätten nicht gelitten.
* Mein Mittagessen mir wichtiger ist, als ihr Interesse zu leben.
* Ich nicht weiß, was ich sonst essen sollte, mich aber auch noch nie darüber informiert habe.
* Mein Ur-Ur-Ur-Großvater (bzw. -mutter ;)) es schon so gemacht hat.
* Mich das Welthungerproblem nicht interessiert.
* Löwen ja auch Antilopen jagen. Hmm... und wer jagt nochmal Milch?
* Mein Geld nur für eines von beiden reicht: Fleisch oder Gemüse - und ich habe mich entschieden!
* Ich ja auch nichts gegen Tierversuche oder Krieg unternehme und deswegen nur konsequent bin.
* meine Eltern es mir vorschreiben.
* Pflanzen doch auch Gefühle haben!
* irgendwann mal irgendwer meinte, vegan sei nicht gesund...
* die Vorfahren der Menschen auch gelegentlich Fleisch gegessen haben sollen...
* mir der Tofu so leid tut.
* Irgendwas muss ich doch essen!
* Ich nur kuschlige Katzen, aber keine Rinder, Hühner, Schweine mag.
* Pflanzen ganz bestimmt kein Eiweiß enthalten, das ist nur in Ei.
* Pff, keine Ahnung, muss ich für alles eine Begründung haben?
* es männlich ist!
* Ich kein Mitgefühl mit Tieren habe, die ich nicht kenne.
* mein Ruf sonst in Gefahr wäre und das ist wichtiger als das Lebensrecht der Tiere.
* Ich die Tiere ja nicht selbst umgebracht habe.
* Mir der Zusammenhang zwischen Fleisch, Milch, Eiern und Leid, Mord, Unterdrückung nicht klar ist.
* Mir ökologische Themen wie Wasser- und Luftverschmutzung, Energie- und Rohstoffverschwendung am Arsch vorbei gehen.
* Ich der Überzeugung bin, dass die Tiere von Gott geschaffen wurden, um uns bedingungslos zu dienen.
* Ich Produktwerbung mehr Glauben schenke, als Menschen, die keinen finanziellen Gewinn an der Tierindustrie haben.
* Tiere für mich etwa das Empfindungsvermögen von Waschmaschinen und Kieselsteinen haben.
* Ich ja auch sonst durch Haustierhaltung, Tierversuche, Zoos und Zirkusse Tiere quäle und somit nur konsequent bin.
* Ich nichts davon halte, wenn Futtermittel nicht mehr aus Ländern, wo 60% der Bevölkerung hungern, importiert werden müssten.
* Ich meinen Kindern ein gutes Beispiel sein will.
* Ich auch selbst schlachte/schlachten würde und damit mit meinem Gewissen im Reinen bin. Es ist ein Handwerk, kein Mord.
* es andere ja auch tun.
* es einfach zu unbequem ist, Zutatenlisten lesen zu müssen.
* es gut schmeckt.
* mir das Ernten einer Karotte mehr Schauer versetzt als das Schlachten eines Schweins.
* sie uns fressen würden, wenn wir nicht sie fressen.
* Ich bin zwar gegen Rassismus und Faschismus, aber beim Antispeziesismus müsste ich ja an mir selbst arbeiten!
* ich es anmaßend finde, die Leidensfähigkeit von Menschen und anderen Tiere zu vergleichen.
* ich glaube, dass es mehr Zeit kostet ein Sojaschnitzel als ein Schweineschnitzel zu braten.
* eine Ernährungsumstellung einfach zu viel Arbeit macht.
* meine Familie und Freund_innen auch alle Fleisch, Milch, Eier essen.
* Das Leben einer Kuh in keinem Verhältnis zu den Genüssen einer Quarkspeise steht.
* ich nicht will, dass (vollkommen überzüchtete) Schweine, Rinder, Hühner aussterben.
* jährlich über 50 Millionen ermordete Schweine (in Deutschland) kein ausreichender Grund sind, das Leiden beenden zu wollen.
* hunderttausende vergaste/lebendig zermuste Küken kein ausreichender rund sind, das Leiden beenden zu wollen.
*
Das ganze kann dann am Ende mit einem Linktipp garniert werden, falls wirklich der eine oder die andere sich weiter informieren möchten ;) Viel Spaß und Erfolg!
.oO The "Luxury" of Death (Englische Stellungnahme zu Peter Singer u.a. Übersetzung folgt)
~xX([The “Luxury” of Death])Xx~
Posted by Gary L. Francione in BlogIn last week’s blog entry, I mentioned that The Vegan Society had interviewed Peter Singer, Tom Regan, and me in its magazine, The Vegan. In his interview, Singer states:
[T]o avoid inflicting suffering on animals—not to mention the environmental costs of intensive animal production—we need to cut down drastically on the animal products we consume. But does that mean a vegan world? That’s one solution, but not necessarily the only one. If it is the infliction of suffering that we are concerned about, rather than killing, then I can also imagine a world in which people mostly eat plant foods, but occasionally treat themselves to the luxury of free range eggs, or possibly even meat from animals who live good lives under conditions natural for their species, and are then humanely killed on the farm. (The Vegan, Autumn 2006.)
In Singer’s May 2006 interview in Mother Jones, he states:
[T]here’s a little bit of room for indulgence in all of our lives. I know some people who are vegan in their homes but if they’re going out to a fancy restaurant, they allow themselves the luxury of not being vegan that evening. I don’t see anything really wrong with that.
I don’t eat meat. I’ve been a vegetarian since 1971. I’ve gradually become increasingly vegan. I am largely vegan but I’m a flexible vegan. I don’t go to the supermarket and buy non-vegan stuff for myself. But when I’m traveling or going to other people’s places I will be quite happy to eat vegetarian rather than vegan.
It is quite remarkable that the so-called “father of the animal rights movement”:
- Is a “flexible vegan”—that is, he is not a vegan when he finds it inconvenient to be one. That means that he’s not a vegan and, indeed, he has characterized being a consistent vegan as “fanatical.”;
- Thinks that a vegan world is not “necessarily” the solution to the problem of animal exploitation.; and
- Characterizes it as a “luxury” to consume meat and animal products.
But these comments make clear a position that is central to Singer’s theory and that is absolutely at odds with an animal rights/abolitionist perspective. According to Singer, it is the suffering of nonhumans, and not our killing of them, that raises the primary, and perhaps the only, moral problem.
That is, Singer does not think that it is a serious problem that we use and kill animals; the only problem is how we use and kill them. If animals have “good lives under conditions natural for their species, and are then humanely killed on the farm,” then we do not act immorally in using and eating animals.
Why would Singer take such a position? Why does he think that killing a nonhuman does not raise a fundamental moral problem?
Although Singer has stated this position at various places in his writings, his interview in The Vegan contains a recent, brief, and clear reiteration of his view:
I do think that there are morally relevant differences between various species, because the cognitive capacities of beings are relevant to, for example, the wrongness of killing them. I think it is worse to kill a self-aware being, that is, a being who is aware of its own existence over time, and is able to have desires for the future, than a being who may be conscious, but is not self-aware and lives in a kind of eternal present. (The Vegan, Autumn 2006)
In other words, Singer maintains that if a being is not self-aware in the way that a normal human is self-aware—that is, the being does not have what we call reflective self-consciousness—then the being is not self-aware in the morally relevant way that would give rise to that being having an interest in her life and that would make killing that being a significant moral wrong.
As I argued in Introduction to Animal Rights: Your Child or the Dog? and elsewhere, Singer’s view is problematic in a number of ways.
First, Singer maintains that there is only one morally significant way to be self-aware—to have the sort of representational self-awareness that normal humans have.
There are many ways to be self-aware. Any being who is sentient or subjectively aware is necessarily self-aware. Anna Charlton and I live with five rescued dogs. When one of our dogs sees another one of our dogs get a treat, the former is aware that it is not she who has gotten the treat, and she comes and sits in front of me until I give her a treat as well. That is self-awareness. She is perceptually aware that it is another dog who has gotten the treat and not she who has gotten the treat.
Humans can look in a mirror and recognize their image; dogs can recognize their scent on a bush that they visited weeks before. Those are simply two different sorts of self-awareness. But it is speciesist to say that one sort of self-awareness is morally better than the other.
Second, Singer seems to think that only humans (and perhaps nonhuman great apes) have desires for the future. Again, Singer’s views are speciesist in that he maintains the only way to have a future desire is to have it in exactly the way that humans do. If a being does not plan things with calendars and clocks, then the being does not have a future desire.
We live with a border collie whose favorite pastime is to ride around in the car. If she sees my car keys anywhere, she will grab them in her mouth and come and place them by my feet and look up at me. There is no other way to interpret that behavior except as an expression of desire to do something. The fact that she does not wear a wrist (or paw) watch and think, “I’d like to go for a ride in 15 minutes” is irrelevant. She is expressing a desire about something that she wants to do.
Third, even if one’s consciousness is rooted in an “eternal present,” that does not mean that the being is not self-aware in a morally relevant way. Consider a human who has transient global amnesia, a form of amnesia in which the person has a sense of herself only in the present, and has no recollection of her past and no thoughts about her future. This is more or less how Singer views the minds of most nonhumans—as rooted in a continuing present. Can we conclude that a human with this sort of amnesia has no self-awareness? Of course not. Such a human is self-aware even though she is aware of herself only in the present. Similarly, even if nonhumans have a sense of themselves only in the present, we cannot say they do not value their lives and are concerned only with how we treat them. That is speciesist.
Fourth, and most important, there is simply no logical relationship between differences in cognitive characteristics and the issue of animal use. Differences in cognitive abilities may be relevant for some purposes. Consider the case of a severely mentally disabled human. We may not want to give such a human a driver’s license because of her inability to drive. But is her impairment relevant to whether we use her as an unwilling subject in a biomedical experiment or as a forced organ donor? No, of course not. Indeed, many of us would argue that her particular vulnerability means that we have a greater moral obligation to her, but it certainly does not mean that we have a lesser one. Similarly, the fact that a cow may have a mind that differs from ours may mean that we do not give the cow a driver’s license, but it does not mean that we may use the cow for purposes in which we would use no humans.
For Singer, veganism is simply one way of addressing animal suffering but, according to Singer, “not necessarily the only one.” We might also continue to allow ourselves the “luxury” of eating eggs and meat from animals who have had “good lives” and are “humanely killed.” Given that Singer actively promotes retailers such as Whole Foods, whose animals certainly have not had “good lives” or “humane” deaths, what he is really saying is that it is acceptable to consume animals who have (perhaps) been tortured slightly less.
And if we are vegan most of the time, we can even allow ourselves the “luxury” of eating conventionally produced flesh and animal products when we go to a “fancy restaurant.” Does this excuse apply only to people who have enough money to eat in “fancy” places? Are occasional hamburgers always wrong because McDonald’s is not “fancy” enough? Or are McDonald’s hamburgers always OK because McDonald’s has, with Singer’s praise, adopted Temple Grandin’s slaughter and handling guidelines?
It boggles the mind.
Moreover, if, as Singer maintains, his concern is the suffering and not the killing of animals, then his own behavior is inconsistent. Singer claims to be a vegan when he shops for himself: “But when I’m traveling or going to other people’s places I will be quite happy to eat vegetarian rather than vegan.” So when he is traveling or eating at another’s home, he will eat animal products but will not consume flesh (I assume that this is what he means when he refers to being a “vegetarian”).
But why would Singer distinguish between flesh and animal products? Although flesh involves killing the animal, Singer does not think that killing an animal is morally significant, or at least not significant enough to make veganism a moral imperative. If it is suffering that matters, dairy products and eggs certainly involve as much suffering as flesh products do, and dairy animals and laying hens end up in the same slaughterhouses as meat animals anyway after they are “spent.” Indeed, as I have said many times, there is probably more suffering in a glass of milk than in a pound of steak. So it would seem that if suffering is Singer’s concern, he would not be “flexible” about non-flesh foods.
If Singer’s views were merely the musings of a confused academic and without consequence in the real world, we might be tempted to ignore his elitist notions about what counts as morally significant self-awareness for the purpose of justifying the “luxury” of eating meat and animal products. But, unfortunately, Singer’s views, as absurd and speciesist as they are, are the foundation of the ubiquitous “happy meat” movement that is seeking to work with institutional animal exploiters to make animal exploitation more “humane” so that we can increase the opportunities for people to be “conscientious omnivores.”
Singer’s views are being implemented by a number of welfarist organizations from PETA, which gives awards to Grandin and to “happy meat” hucksters, such as Whole Foods; to the Humane Society of the United States, which promotes welfare reforms that will increase the productivity and profits for animal exploiters and sponsors the Certified Humane Raised and Handled label to assure consumers that they acting in a morally superior way by buying only certain animal corpses and body products; to Vegan Outreach, which maintains that veganism “is not an end in itself. It is not a dogma or religion, nor a list of forbidden ingredients or immutable laws—it is only a tool for opposing cruelty and reducing suffering.”
Singer and these welfarist organizations that have adopted his approach have become partners with the institutional exploiters and serve as a marketing arm for the meat, dairy, and egg industries. The welfare reforms that they support do little, if anything, to help animals. And these reforms, when coupled with the praise and support of Singer and the “happy meat” brigade, most certainly make people feel more comfortable about continuing to eat animal products, or to return to eating animal products that they once avoided.
To see the problem with Singer’s approach (if it is not already crystal clear to you), slot your principles about racism, sexism, or homophobia into Singer’s framework. How does it sound if you try to justify “falling off the wagon” on occasion with respect to these forms of discrimination? Is it okay to engage in the “luxury” of a bit of sexism on a Saturday night? Is it okay to indulge in the “luxury” of attending a Klan rally? Is there “room for indulgence” if we limit our homophobic slurs to one day a week?
Here’s another quote from Singer’s Mother Jones interview:
I do want to emphasize that I don’t think eating ethically, particularly from a utilitarian point of view, is a matter of saying, ‘Here’s this strict law that I have to do everything possible [to] comply with.’ I think we can be ethically conscientious and recognize that sometimes there are going to be compromises. Sometimes it’s going to be very difficult, very inconvenient, to get the best choice, so we’ll settle for something else.
Substitute in your views about rape. Would it be acceptable to say that we do not have to comply strictly with the prohibition against rape? After all, there may be times when it will be “very difficult, very inconvenient” not to engage in rape.
Animal exploitation is so deeply embedded in our society, culture, and history that we are not used to viewing it as on the same level as other forms of discrimination. If anything is ever to change, we are going to have to think our way out of this mess and be clear we cannot justify the use of animals—however “humane” our treatment may be. As long as we are not recoiling from characterizing animal corpses and animal products as a “luxury,” or accepting that we do not have to be vegan when we find it “very difficult, very inconvenient,” we have not even started the process.
In closing, I want to share a story with you about something that happened to me last weekend. We had a warm Saturday and I went over to Whole Foods to buy some organic vegetables. I was wearing a denim shirt over my fantastic new Vegan Freak T-shirt that Bob and Jenna Torres had just sent me.
I was standing in line behind a woman who had a cart full of food, including a fair amount of meat and cheese. She saw my shirt and asked me what “Vegan Freak” meant. I explained that it was a website and podcast devoted to vegan education. She asked me if I was a vegan. I replied that I was and had been for 25 years.
She said that she was a vegetarian a few years back but her husband and kids liked meat so she had gone back to eating meat but she added: “I only buy my meat here. I am a member of PETA and they gave this store an award for how well they treat animals.” She asked me if I had seen the signs back by the meat case and egg case that said Whole Foods only bought from producers who raised their animals “humanely.” I replied that I had. Whole Foods does, indeed, have such signs—large ones, actually. I told her that I did not think that the lives of Whole Foods animals were really any different from the lives of other animals and that they’re all still killed in the end anyway. Her reply, “Yes, but I hope they suffer less.”
And that is where Peter Singer has brought us. Veganism is not necessary. The “father of the animal rights movement” is not even a vegan and regards being a consistent vegan as “fanatical,” so why does anyone else need to be a vegan? We can enjoy the “luxury” of eating meat and animal products from animals who have been tortured less than others and, if we are vegans most of the time, we should feel okay to treat ourselves even to conventionally tortured animals when we splurge at a “fancy restaurant.”
We can allow ourselves to indulge in the “luxury” that is made possible only by death.
Gary L. Francione
© 2007 Gary L. Francione
.oO Ist Peter Singer vegan? (Kurzbericht englisch & deutsche Übersetzung)
~xX([Is Peter Singer Vegan?])Xx~
Originalseite"Let's see:
- We all know who Peter Singer is.
One might expect Peter Singer to be vegan.
So how come he is not?
How come in a 2007 interview with The Vegan, Singer gave his endorsement for ?
How come in a 2009 interview, Singer stated these arrogant, speciesist claims: ?"
Übersetzung:
Ist Peter Singer vegan?
Also, mal schauen:
Wir alle wissen, wer Peter Singer ist. (Für die, die's nicht wissen: klick)
Einige mögen denken, er sei vegan.
Aber wie kommt es, dass er es nicht ist?
In einem Interview mit "The Vegan" im Jahr 2007 gab Peter Singer seine Vorstellung von einer Welt zum besten,"in der die Menschen vor allem Pflanzen essen, sich aber den Luxus von Freilandeiern oder möglicherweise sogar Fleisch von Tieren, die gut und artgerecht lebten und dann "human" auf dem Bauernhof getötet werden, gönnen."
In einem Interview (Link nicht mehr verfügbar) im Jahre 2009 (!) gab Peter Singer diese arroganten, speziesistischen Kommentare ab: "Du kannst sagen, es ist falsch ein Wesen zu töten, wenn das Wesen bewusst und leidensfähig ist. Dann musst Du auch sagen, dass es genau so falsch ist, eine Maus oder ein Huhn zu töten wie es falsch ist, Dich oder mich zu töten. Diese Idee kann ich nicht akzeptieren. Es mag wirklich so falsch sein, aber Millionen von Hühnern werden jeden Tag umgebracht. Ich empfinde das nicht als gleiche Tragödie auf der Stufe wie wenn Millionen Menschen umgebracht werden. Was ist der Unterschied zu Menschen? Menschen sind vorausschauende Wesen, und sie haben Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft. Das scheint eine plausible Antwort darauf, warum es so tragisch ist, wenn Menschen sterben."
.oO D.I.Y. Miniposter gegen die Tierindustrie
~xX([D.I.Y. Miniposter gegen die Tierindustrie])Xx~
Super einfache Idee, um die Leute in Eurer Stadt mal zum Nachdenken anzuregen:
Einfach ein Bild einer Kuh oder eines anderen "Nutz"tieres aus einer Zeitung o.Ä. ausschneiden (sollte schon mindestens A6 sein, besser noch A5 oder A4) und mit einer Sprechblase und einem längeren Balken aus weißem Papier bekleben. Dann das ganze dutzendfach abkopieren. Nun individuelle Sprüche in die Sprechblase schreiben und Links bzw. Hintergrundinfos in den längeren Balken, z.B. am unteren Rand des Bildes.
Ich habe hier mal eine kleine Sammlung von Sprüchen zusammengestellt, falls Ihr nicht gleich auf eigene Ideen kommt. M.E. nach ist es gut, es zu kombinieren: Mal witzig, mal sarkastisch, mal ernst. Es soll ja möglichst viele, verschiedene Menschen aufmerksam machen. Leutende und kräftige Farben verwenden.
Zuletzt dann Bänke, Stromkästen, glatte Mauern, Ampelübergänge, Bushaltestellen, Laternen usw. usf. mit den Minipostern verzieren. Viel Spaß, viel Erfolg!
Sprücheideen:
Werden Kühe in Freiheit wirklich nur 5 Jahre alt?
Werden Kälber in Freiheit wirklich nicht mal 1 Jahr alt?
Bio-Kühe sterben artgerecht.
Ob Fleisch, Ei, Milch: Mord bleibt Mord.
Mörder_innen haben Namen und Adressen... und wo wohnst Du?
Ein Tier zu halten, um es zu essen, ist Verrat.
Mit welchen Klauen und welchen Reißzähnen willst Du mich denn bitte erlegen?
Du isst WAS? und Du trinkst... Wie bitte??
I'm not a fucking peace of meat!
Kuhmilch für Kuhkinder!
Käse stinkt!
Hm.. aber Hunde essen ist grausam?
How about I eat you, Fucker?
75% meiner Lebenszeit wird mir gestohlen.
Hast Du Dich noch nie gefragt, warum auf den Wiesen so wenige Kühe stehen, die Supermärkte aber voll mit Milchprodukten sind?
Tiere sind keine Ware!
Respect Life - Go Vegan!
Milch ist für Babies, werd' erwachsen!
Tiere sind fühlende Lebewesen, keine Lebensmittel.
Vernunft beginnt bereits in der Küche.
Leder ist Mord.
If you're not outraged you're not paying attention!
Mein Körper gehört mir! Meine Milch auch!
Sojamilch rettet Leben!
Was hat Fleisch essen mit Tierliebe zu tun?
Was hat Milch trinken mit Tierliebe zu tun?
Tierhaltung ist Sklaverei! (Gefangenschaft, Mord)
Milk is rape/Milch ist Vergewaltigung
Milk is murder/Milch ist Mord
Was ist an Mord denn bitte "artgerecht"? (oder z.B. human)
Google doch mal "Fleisch/Milch/Ei ist Mord."
Cows love vegans.
Animals, not products/cows, not beef/calves, not veal.
Milk Free Youth
Veganism = direct action
I saw Earthlings and I want you to watch it (link: veg-tv.info/earthlings)
I saw easy.vegan and I want you to watch it (link: veg-tv.info/Easy_vegan)
Kunstleder rettet Leben!
Fressen und gefressen werden oder eher Leben und leben lassen?
Meet your meat/milk: veg-tv.info
...und Kuhmilch trinken ist für Menschen natürlich, weil..?
Vegan: alles andere ist Mord.
Animal liberation is humyn liberation.
Tiere achten - vegan leben.
The animals don't need your excuses.
Freiheit für alles, was fühlt und lebt!
Omnis und Veggies stinken!
Sexismus = Rassismus = Speziesismus
Artgerecht ist nur die Freiheit!
Sie haben gelebt und geatmet so wie ich und Du.
Wenn Du das liest, bin ich bereits tot.
(K)ein Herz für Kühe? (sonstige Tiere, generell Tiere...)
There's no excuse for animal abuse!
.oO Kannibalismus (Gedicht)
~xX([Kannibalismus])Xx~
Speichel und Blut, Speichel und Blut
Ich weiß es ist grausam, doch sie riechen so gut
Ich seh ihre Leiber, ich schmeck ihren Saft
Wer kann es bestreiten: Fleisch ist ein Stück Lebenskraft!
Wir sollten wirklich viel dankbarer sein
Sie geben uns Schinken passend zum Wein
Obwohl geben ja eigentlich nicht so ganz stimmt
Ich bin es, der ihnen Haxe und Leben nimmt
Speichel und Blut, Speichel und Blut
Sie lassen ihr Leben und schmecken so gut
Die Klinge, die Schreie, es muss einfach sein
Ich esse gern Herzen, ich esse gern Schwein
Wer frisst schon gern Pflanzen, das hat keinen Stil
Aber ganz frisches Fleisch, und davon recht viel
zusammen mit Eiern, mit Rogen, mit Milch
Nur ein paar junge Seelen, mehr will ich doch nicht
Speichel und Blut, Speichel und Blut
Ich spalte die Schädel, sie riechen nach Wut
Ich gehe mit Gott, es ist meine Pflicht
Fressen oder gefressen werden, heißt es so nicht
Der Opfer sind viele, der unseren auch
Sie füllen den Magen, sie füllen den Bauch
Ich mag den Geruch, es ist niemals Mord
Es ist ein Bedürfnis, ein Vorrecht, ein Sport
Nicht nur das Fleisch, das reizt mich gar sehr
Die Frauen sind weitaus ergiebiger
Das weiße Blut, die Milch ihrer Brüste
Die Nahrung der Kinder, nach der mich gelüstet
Speichel und Milch, Speichel und Milch
Es dampfen die Säfte, sei's Blut oder Milch
Vergewaltigung klingt hässlich, findet ihr nicht
Was tu ich nicht alles für ein gutes Gericht
Schwängert die Frauen, schlachtet die Kinder
Wer redet von Menschen, ich meine die Rinder
Wer weiß schon, ob sie wirklich empfinden
Was sagt es schon aus, dass sie schrein und sich winden
Eier, Milch, Blut und das ganze Gekröse
Wer sagt ich sei herzlos, wer sagt ich sei böse
Sie ließen uns doch alle genau so krepieren
wären sie an unsrer Stelle und wir an der ihren
.oO Tierquälerei als Philosophie (persönliche Erfahrungen)
~xX([Tierquälerei als Philosophie])Xx~
Hefebakterien sind eben auch nur Kühe
Also, ganz ehrlich, ich habe schon unzählige peinliche, dumme, ignorante, ... Ausreden/Rechtfertigungen von Fleischfresser_innen und Veggies anhören müssen, aber das, was mir neulich eine Person entgegenwarf, schlägt dem Fass wirklich den Boden aus. Und zwar wurde mir die omnivore Ernährung als "Philosophie" verkauft. Und diese Philosophie sollte ich doch bitte tolerieren. Ich war einigermaßen perplex und konnte einfach nicht glauben, dass diese Person das auch wirklich ernst meint. Aber so ist es. Der Gipfel ist ja sogar noch, dass sie damit keineswegs allein steht. Denn die anderen Mitglieder dieser Personengruppe, beriefen sich auf eine ähnliche Rechtfertigung.
Was beinhaltet nun also eine solche sogenannte Philosophie, die auf der Ausbeutung, Ermordung, Verwertung anderer, fühlender Lebewesen beruht? (Wie wir bald feststellen werden nicht nur dieser.) Die Person war sich völlig bewusst, dass für ihren (Tier-)Milchkonsum Kälber geboren werden und sterben müssen. Es ist natürlich kein Wunder, dass Menschen, die andere Tiere als minderwertig und stumpfsinnig ansehen, solche Fakten nicht weiter beunruhigen oder nachdenklich machen. Was ist schon das Leben eines Rindes, von denen nie irgendwelche philosophischen Schriften bekannt wurden, verglichen mit dem eines Menschen, der solch eine Lehre hervorzubringen weiß? Andererseits ist es auch kein Wunder, dass solche Menschen keinen Respekt vor Tieren haben, mit denen sie sich nie näher befasst haben - außer, wenn es darum geht, wie ihre toten Körper am ästhetischsten mit einer schmackhaften Soße serviert werden können.
Trotzdem ist es für Menschen wie mich, deren Einstellung von Respekt und Mitgefühl anderen Tieren gegenüber geprägt ist, doch sehr befremdlich, schockierend, abstoßend. Mit solchen Menschen möchte ich auch gar keine Kompromisse eingehen, denn der Grundsatz der Friedfertigkeit, Gewaltlosigkeit und Achtung anderen autonomen, fühlenden Lebewesen gegenüber, lässt sich für mich nicht verhandeln. Doch das sieht diese Person (und ihre Genoss_innen) etwas anders. Menschen sind eben Menschen und als Zentrum der Welt und aller "Geschöpfe", solle jeder Mensch doch bitte selbst entscheiden dürfen, wie viel, wie oft, wann, wozu, wie lange, wen, warum (obwohl die Angabe eines Grundes nicht immer unbedingt erforderlich ist) er_sie quält und umbringt. Und Quark- und Eispeisen sind doch wohl ein ausreichender Grund, andere zu lebenslanger Sklaverei und gewaltsamem Tod zu verurteilen.
Ich kann natürlich nicht sagen, auf welche großen Geister der Weltgeschichte sich so eine "Philosophie" beruft, aber ich denke da an große Männer wie Thomas von Aquin (der äußerst überzeugend den Standpunkt vertreten hat, das Schreien von Tieren sei nicht mehr als das Quietschen rostiger Maschinen.) oder - um ein aktuelleres Beispiel zu nennen - ... .
Eine Person dieser sympathischen Runde ist übrigens auch der Ansicht, dass Hefebakterien mit Säugetieren gleichzusetzen wären - somit ist es also nicht unethischer eine Ochsenschwanzsuppe zu essen als Hefeknödel. Es ist natürlich eine sehr bequeme Möglichkeit, alle Lebewesen dieses Planetens auf eine Stufe zu stellen, solange diese Stufe Menschen nicht mit einschließt und weit unter den Menschen steht und deshalb nicht weiter erörtert werden muss, ob eine Kuh eventuell zu größeren sensorischen und emotionalen Regungen fähig ist als ein völlig unspezialisierter Einzeller. Wer kann schon hundertprozentig ausschließen, dass Roggen und Hefe nicht ebenso Gefühle und Schmerzen empfinden können wie Rinder, Schweine, Hühner u.a.? Wer empfindet nicht auch Schuld bei dem Anblick quellenden Teiges, der mindestens genau so herzzerreißend grausam ist wie der eines Schweins, das in den Schlachthof getreten wird und seine Artgenoss_innen ausbluten sehen und riechen muss, bevor es dasselbe Schicksal erleidet? Sicher haben Hefebakterien ein ähnliches Bewusstsein für das Leiden ihrer Mit-Einzeller.
Wenn wir also demnächst einen veganen Kuchen oder eine vegane Pizza zubereiten wollen, sollten wir darauf achten, statt Hefe lieber Backpulver zu verwenden - Obwohl natürlich ebenso unklar ist, was die einzelnen Zutaten des Backpulvers bei ihrer industriellen Produktion durchleben mussten.
Statt aber zu dem Schluss zu kommen, dass, wenn schon alle gleichgestellt sind, bei allen Leid vermieden werden sollte, kommt diese Person zu dem Schluss, dass es doch nur gerecht ist, alle etwa gleich viel auszubeuten. Eine Pizza bestehend aus Hefe, Getreide, Pilzen, Tierleichen, Käse würde also etwa dieses Gleichgewicht und damit Gerechtigkeit herstellen können. Wobei dieser Denkvorgang eigentlich in einer Sackgasse enden müsste, denn ein tierliches Produkt "quält" immer mehr Pflanzen als Tiere (weil eine tierliche Kalorie ja erst durch etwa 10 pflanzliche Kalorien gewonnen werden kann). Dabei dürfen wir auch nicht die ganzen Bakterien vergessen, die auf den Pflanzen und in und an den Tieren leben und womöglich auch durch den Verwertungsprozess in ihren Lebensfunktionen beeinträchtigt werden. Wahrscheinlich "quält" ein tierliches Produkt also noch zigmillionen-Mal mehr Bakterien und pflanzliche Produkte zumindest einige hunderttausend-Mal mehr Bakterien. Eine wirklich traurige, erschütternde Bilanz.
Fassen wir also nochmal kurz zusammen: (Auflistung verständlicherweise unvollständig)
Die Opfer der Fleischfresser_innen:
Die Opfer der Vegetarier_innen:
Die Opfer der Veganer_innen:
.oO Leseproben aus "Dr. Ratte" (William Kotzwinkle)
~xX([Leseproben aus "Dr. Ratte" (William Kotzwinkle)])Xx~
"In der wüsten Apokalypse beschreibt William Kotzwinkle (der E.T. in Romanform brachte), wie die Tierversuche aus der Sicht der Opfer aussehen. Eine ätzende Satire." (Abendzeitung, München)
und
"Die Tierversuchsgegner haben ihre Bibel." (Münchener Stadtzeitung)
lauteten zwei Pressemeinungen zum Roman "Dr. Ratte" von William Kotzwinkle. Es ist allerdings verwunderlich, dass bei beiden ausschließlich die Tierversuche als Thema des Romans genannt wurden. Denn der Autor ist keineswegs so kleinkariert, sich allein auf die Vivisektion als Form der Ausbeutung fühlender Individuen durch den Menschen zu beschränken. Schlachtung, "Nutz"tierhaltung, "Haus"tierhaltung, Zoos, Walfang u.a. werden eben so satirisch wie sensibel aus der Perspektive der Opfer dargestellt. Dabei geht Kotzwinkle teils mit tiefstem schwarzen Humor, teils mit sensibelstem Feingefühl für tierliche Emotionen zur Sache. Alles in allem ein empfehlenswertes Buch für Menschen, die die Darstellung der brutalen Realität des Tiermissbrauchs ertragen können - und nicht die Augen davor verschließen wollen. Wenn auch in Romanform sind sämtliche zur Sprache gebrachten Quälereien schmerzlich real.
"In der Kolonie bin ich als Dr. Ratte bekannt. Und da ich diesem Labor schon so lange angehöre und ein so gründliches Studium absolviert habe, ist es nur recht und billig, dass ich ein anderes Unterscheidungsmerkmal besitze als bloß eine Tätowierung im Ohr, ein Zeichen, das auch alle anderen Ratten haben. Einige haben Tätowierungen und keilförmige Einschnitte im Ohr. Manche haben sogar drei oder vier Kerben im Ohr, aber das heißt nur, das man ihnen die Leber entfernt hat (eine Kerbe), Leber und Hypophyse entfernt hat (zwei Kerben), Leber, Hypophyse und Epiphyse entfernt hat (drei Kerben) und so weiter. Und wenn sie einem das Herz entfernt haben, sind keine weiteren Kerben mehr nötig, haha!
Dann legen sie bloß noch deine Knochen ein, legen sie deine Knochen ein.
Aber so langsam finde ich den Geruch von Formalin angenehm - eine 5 %-Lösung reicht aus, alle weichen Teile eines Rattenkörpers abzulösen. Ja, der Geruch ist meiner Nase angenehm, weil ich weiß, die Knochen sind nicht meine.
Von meinem Podium hier im Labyrinth aus kann ich den ganzen Vorgang überbicken - eine tote Ratte wird soeben in Formalin getaucht. Bald fallen alle weichen Teile ihres Körpers von ihr ab Dann genügt eine einfache Lösung aus Natriumcarbonat, Chlorkalk und Wasser, um alle noch hängengebliebenen Muskel- und Fettreste zu entfernen. Die Kosten sind nicht hoch. Für die betreffende Ratte sind die Kosten natürlich tödlich, aber was kümmert sie das, sie ist frei!
Tod heißt Freiheit, so lautet meine Devise. Ich tue für meine Mitratten, was ich kann: ich gebe ihnen meinen besten Rat. Denn wenn alles gesagt und getan ist, heißt die End-Lösung (5% Formalin) Tod, und Tod heißt Freiheit.
(...) "Keine Bange liebe Mitratte, es dauert nicht lange."
"Was machen die denn mit mir?"
"Nichts, was sie nicht früher oder später mit uns allen machen, lieber Bruder. Denke an die Devise: Tod heißt Freiheit."
"Ich will nicht sterben!"
Der Hochgelehrte Professor, der die vielen verschiedenen Experimente in unserem Labor leitet, ist jett an das Gestell herangetreten. Sorgfältig, teilnahmslos nimmt er die Lumbalpunktion vor und zieht der Ratte die Rückenmarksflüssigkeit ab. Jetzt möchte die Ratte sterben, das kann ich ihnen sagen.
Tod heißt Freiheit, Bruder!"
(S. 5-7)
"Wir leben in ewigem Tageslicht. So legen wir mehr. Wir sitzen auf Maschendrahtböden, damit unsere Exkremente auf das sich ständig drehende Förderband durchfalen, das sie wegbefördert. Die Schnäbel hat man uns abgeschnitten. Und wir sind krebskrank. Man nennt uns Legemaschinen.
Wir sind die besten Legemaschinen der Welt. Siebenundzwanzigtausend sind wir hier, unsere einzige Bewegung das Legen des Eies, das eine kleine Rutsche hinab von uns wegrollt.
Ich weiß noch, wie herrlich es war, als ich mich durch die Schale nach draußen pickte und in die warme helle Morgenröte des Lebens trat.
Ich habe keinen zweiten Sonnenaufgang erblickt. Wir leben in ewiger Mittagszeit. Meine Geburt war ein schrecklicher Fehler. Und trotzdem entwickelt sich, wie immer, ein Ei in mir. Ich kann's nicht aufhalten. Ich fühle es wachsen, und trotz aller Verbitterung empfinde ich eine kleine Regung von Zärtlichkeit. Ich wünschte mir so, ich könnte das Ei am Wachsen hindern, so dass ich diese zärtlichen Gefühle nicht kennen müsste. Aber ich kann's nicht. Ich bin eine Legemaschine, die beste Legemaschine der Welt.
"Sei nicht so traurig, Schwester. Es kommen bessere Zeiten."
Die irre Henne im Käfig neben mit ist einem hier in der Eierfabrik weit verbreitetem Irrtum zum Opfer gefallen. "Es kommen keine besseren Zeiten, Schwester", erwidere ich. "Nur noch schlechtere."
"Du irrst dich, meine Liebe. Zufällig weiß ich es. Sehr bald werden wir in einem wunderschönen Hühnerhof scharren."
Ich antworte gar nicht erst. Ihre Wahnideen machen ihr Mut. Und da unser Ende genau das gleiche ist was macht es da, wie wir unsere Tage hier verbingen? Soll sie doch von ihrem wunderschönen Hühnerhof träumen. Soll sie doch ihrem Traum weiter fortspinnen, bis sie sich einbildet, dass der Maschendrahtboden unter ihren Krallen warme trockene Erde ist. Wir haben nicht mehr viel Zeit vor uns. Unser Leben währt nur vierzehn Monate beständigen Eierlegens, und dann haben wir's hinter uns.
Eine Legemaschine!
Es gibt plötzlich viel Flügelgeflatter entlang dieses Zellenblocks und viel lautes Gegacker. Die Käfige gehen auf, und grobe Hände packen uns, eine nach der anderen.
"Siehst du, Schwester. Ich hab dir's doch gesagt, dass bessere Zeiten kommen. Jetzt kommen wir raus in unseren wunderschönen Hühnerhof."
"Ja, Schwester. Jetzt kommen wir endlich raus."
Nun werden wir mit dem Kopf nach unten aufgehängt, unsere Füße mit Draht zusammengebunden.
"Siehst du, Schwester. Genau, wie ich's dir gesagt habe - die besseren Zeiten sind endlich da."
Wir werden an ein langsam laufendes Förderband gehängt. Mit dem Kopf nach unten werden wir durch einen dunklen Tunnel befördert. Der Draht schneidet mir ins Fleisch. Schaukelnd schweben wir durch die Dunkelheit. Die gurgelnden Schreie ein Stückchen vor uns machen deutlich, was für bessere Zeiten gekommen sind.
"Unseren Lohn, Schwester, hier bekommen wir ihn endlich", schreit unsere wahnsinnige Schwester. "Wir waren gut und legten viele Eier, und jetzt erhalten wir unseren Lohn."
Der Schrei jeder Henne endet wie abgeschnitten, so dass ihr Gekreisch zu einem feuchten Gurgeln wird. Und dann das Geräusch von Tropfen: tropf, tropf, tropf.
"Oh, jetzt sehe ich ihn, Schwester, den wunderschönen Hühnerhof, von dem ich gesprochen habe, über und über mit roten Blumen bedeckt und..."
Der Brei rinnt ihr aus dem Hals."
(S. 37-39)
.oO Schmerzliche Nähe (Gedanken...)
"Nun verstehe ich es." Simone stand starr in der Nähe des winziges Gatters und betrachtete mit einem leidvollen Blick die Hand voll vierbeinigen Wesen darin, die Menschen als Kühe bezeichnen. Sie konnte sich nicht losreißen. Auf einmal war ihr alles klar. Ihr Leben lang hatte sie die Gefühle, die nun in ihr aufstiegen, verdrängen können. Doch genau jetzt war es ihr nicht mehr möglich sie zu ignorieren. Sie fragte sich, ob sich je ein Mensch so erbärmlich und beschämt wie sie jetzt gefühlt haben kann - allein bei dem Gedanken, ein Mensch zu sein. Ein Mensch...? Eigentlich ist auch das nicht von Bedeutung. Rassen, Arten... solche Einteilungen verleiten sogenannte Menschen nur dazu, zu vergessen, dass über diese Grenzen hinweg gleiche Bedürfnisse und gleiche Interessen existieren. Ob schwarz, weiß, grau, gescheckt, zwei- oder vierbeinig, mit Flossen oder Flügeln, (...) was macht das schon. Diese Tiere wären nicht das, was sie sind, wären sie nicht empfindungsfähig. Welcher Art oder Rasse sie angehören ist überhaupt nicht mehr von Belang. Aber es ist von Belang, dass sie unschuldig in einem Gefängnis dahinvegetieren und ihre Wärter und Wärterinnen ihr Leiden sogar noch genießen. Und wie sie es genießen. In Form von "Käse", "Butter", "Milch", "Fleisch", "Joghurt, "Sahne"... es gibt unendliche, beschönigende Namen, die diese Verbrecher und Verbrecherinnen sich dafür haben einfallen lassen, um den Ursprung dieser Konsumgüter möglichst sanft zu verschleiern. Wer sich das alles durch den Kopf gehen lässt, muss ernsthaft zu dem Gedanken kommen, warum diese Leute immer noch auf der anderen Seite der Gitterstäbe stehen dürfen und von da aus mit Verachtung auf ihre Opfer blicken können. Sie sprechen von "artgerecht", "natürlich", "normal", "köstlich" - und alles doch nur, um von den eigentlichen Verhältnissen abzulenken. Simone wurde schwummrig bei all den Gedanken, die ihr plötzlich durch den Kopf schossen. Sie versuchte ihre eigene Schuld der vergangenen Jahre vor sich selbst zu rechtfertigen. Aber es wollte einfach nicht klappen. Wie konnte sie all diese Grausamkeiten über Jahrzehnte hinweg übersehen? Warum hat sie das Leiden dieser Wesen nicht an sich herangelassen? Und: Wenn schon sie es nicht sah, wie konnten es Milliarden andere Menschen ebenfalls nicht sehen? Sie wusste ihre Wut und Verzweiflung kaum zu zügeln. Langsam durchdrang eine unangenehme Gewissheit ihr Bewusstsein. Sie sahen es wohl schon... aber empfanden es nicht als Unrecht. Simone drehte sich etwas nach rechts, so dass sie die etwas abseits gelegene Menschentraube erkennen konnte. Diese hatte sich nicht grundlos zusammengefunden. Da stehen sie also, die Wärterinnen und Wärter. Der fröhliche Anlass, zu dem sie sich zusammen gefunden hatten, lag schamlos freizügig auf den Tischen, um die sie sich reihten. Auf reinen, weißen Tellern, in kleine, handliche Stücke zerteilt, lagen die Überreste einiger Wesen, die Menschen als Kühe bezeichnen. Simone hörte hinter sich immer noch das leise, schnaufende Atmen der Tiere, die diesmal noch verschont geblieben sind. Sie sah das verschmorte Fleisch. Sie überkam Übelkeit. Noch einmal wandte sie sich dem Gatter zu. "Sie essen eure toten Brüder und Schwestern.", flüsterte sie leise. Simone senkte den Blick. "Sie sind Kannibalen."
.oO Meat Abolition Day (Pressemitteilung)
- Tag zur Abschaffung von "Fleisch"
Pressemitteilung




Am 31. Januar ist der "World Day for the Abolition of Meat", der internationale Tag zur Abschaffung des "Fleisch"konsums. "Fleisch" bezeichnet hier tote - meist nichtmenschliche - Tiere, ganze Leichen oder Leichenteile, noch als Tiere erkennbar wie Vögel (z.B. "Grillhähnchen") oder kleinere Fische, gelegentlich auch größere Säugetiere ("Spanferkel", "Ochse am Spieß") oder aber bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet ("Wurst") oder Knochen, Häute, Hufe usw. ("Gelatine") getarnt als Gummibärchen, Tortenguß, zum Schönen von Wein usw. usw.
Dabei kann es nicht primär um ein Verbot gehen. Eigentlich ist es ohnehin schon verboten, "Fleisch" zu konsumieren, denn im Tierschutzgesetz heißt es in §1: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen." Daß Freßlust kein solcher Grund sein kann versteht sich von selbst, doch bei Tierschutz geht es eben in Wahrheit lediglich darum, Ausbeutung und Mord zu reformieren und somit zu zementieren, nicht um die Abschaffung. Tatsächlich ist der Verzehr vieler Spezies bereits explizit verboten. In Deutschland dürfen beispielsweise keine Hunde oder Katzen gegessen werden, andernorts, wenn auch nicht ethisch sondern im Gegenteil religiös motiviert, keine Rinder ("heilige Kühe") oder vom jeweils vorherrschend Gott (Jahwe, Allah) als "unrein" deklarierte Tiere wie Schweine, Heuschrecken oder Frösche. Papst Gregor III verbot bereits 732, Pferde zu essen, wohl eher, weil er sie als Kriegsgerät brauchte als um der Tiere willen. Der Verzehr von Menschenfleisch ist sogar nahezu global geächtet.
Dies zeigt den allgegenwärtigen Speziesismus, die Diskriminierung aufgrund der Artzugehörigkeit, eine Art "moralische Schizophrenie" (Gary L. Francione) im Umgang mit anderen Tieren: die einen hätscheln, die anderen fressen.
Doch Prohibition ist ohnehin ein zweischneidiges Schwert. Sinnvoll und notwendig ist vielmehr ein Umdenken, Aufklärung über die Fakten, die zu ethisch verantwortungsvollem Handeln führt.
Wer mit diesen Forderungen ernst genommen werden will, darf sich natürlich nicht auf den alimentären Konsum von Leichenteilen beschränken. Vielmehr schließt dies auch Gebrauchsgegenstände wie Kleidung aus "Wolle", "Leder", "Pelz", "Seide" usw. ein, Klaviertasten aus "Elfenbein" oder Gelatine als Trägerschicht in fotografischen Filmen.
Und da für Eier und Milchprodukte Vögel und Säuger, v.a. qualgezüchtete Hühner und Rinder, leiden und umgebracht werden, impliziert die Abschaffung von Fleischkonsum darüberhinaus auch Veganismus. Nicht nur aus ethischen Gründen. Tatsächlich ist eine vegetarische Gesellschaft, im Gegensatz zu einer veganen, rein pragmatisch ein Ding der Unmöglichkeit: schon nach wenigen Jahren würden die Tiere, wenn sie nicht "geschlachtet" würden, die verfügbare Landfläche überschwemmen, weil die männlichen überhaupt keine Eier legen bzw. Milch produzieren, die weiblichen mit zunehmendem Alter immer weniger, weshalb immer mehr Tiere "produziert" werden müssen (derzeit werden männliche Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen vermust oder vergast, Kälber gemästet und zu "Kalbfleisch" verarbeitet, den "Legehennen" nach einem, den "Milchkühen" nach vier bis fünf Jahren die Kehle aufgeschlitzt, lange vor Ende ihres natürlichen Tods bei einer Lebenserwartung von jeweils etwa zwei Jahrzehnten).
Doch nicht nur aus tierrechtsethischer Sicht ist die Abschaffung von "Fleisch", ist Veganismus allgemein zwingend notwendig. Es gibt dabei zahlreiche Kollateralnutzen. Um nur ein Beispiel zu nennen, selbst das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bestätigt mit Hinblick auf Klimaschutz: "Die rechnerisch einfachste Lösung wäre, wenn alle Menschen sich ab sofort vegan ernähren würden."
[3949 Anschläge. Fotos stehen kostenfrei zur Verfügung. Diese Pressemitteilung finden Sie online unter http://maqi.de/presse/meat-
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.
Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D-63619 Bad Orb, Tel. 01727221404, mail@maqi.de, http://maqi.de.
.oO Frühstück in der Fabrikhalle (Buchprojekt)
~xX([Frühstück in der Fabrikhalle])Xx~
Von Franziska Brunn, franziska-brunn(ätt)gmx.de
Grrr grrr grrr. Der große Mixer drehte sich. Er hatte den Durchmesser von einem halben Meter, gefertigt aus einem teflonbeschichteten Metall und war unübersehbar Ausdruck des modernen industriellen Alltags. Er ging selbständig in den Ruhezustand, wenn nichts in ihn hineingeworfen wurde und schaltete sich in einer halben Sekunde an, wenn ein Lichtsensor das Signal gab, dass gerade etwas in seinen Schlund fiel. Und was auch immer es war: Er zermalmte es, bis am unteren Ausgang kein Sieb mehr vonnöten war, das gröbere Teile hätte abhalten müssen, die große Maschinerie weiter zu verfolgen. Und so ging es weiter, ein Fließband entlang, ins Unbekannte.
Pohlmann saß auf einem Stuhl nahe dem vergitterten Fenster in der kargen Maschinenhalle. Er war ein kräftiger Typ, ging jeden Sonntag zum Fußballspiel. Sein dunkelblondes, eigentlich krauses Haar wurde durch einen Kurzhaarschnitt gebändigt. Er las Zeitung und aß dabei das Frühstücksbrot, das er sich heute selbst hatte machen müssen, weil seine Frau sich aus Zanksüchtigkeit dagegen gewehrt hatte. Gut, schmeckte wunderbar. Auch ohne sie.
Pohlmann gehörte zur Aufsicht und kontrollierte das Geschehen der Maschinen in dieser Halle sowie die Arbeit der wenigen Angestellten, die es hier gab. Fehler gingen seiner Meinung nach nur von den Menschen aus. Ob es eine Möglichkeit gab, die Produktion vollständig auf Maschinenbetrieb umzustellen, das wusste er nicht. Er befand es jedoch in dem jetzigen Zustand für gut, denn er wurde für wenig Arbeit gut bezahlt. Wer weiß, ob sie, wären die Maschinen allein zu beaufsichtigen, wirklich ihn eingestellt hätten und nicht irgendeinen Ingenieur, der im Schadensfalle tatsächlich etwas ausrichten konnte. So genoss er die Freiheit seiner Tätigkeit und widmete sich dem Zeitungslesen.
„Flugzeugabsturz - mit unbekannter Zahl von Opfern, evt. UN-Botschafter darunter?“ Pohlmann war noch nie geflogen, verstand nicht so recht, wieso Leute das freiwillig auf sich nahmen, wo doch Tag für Tag solche Schlagzeilen die Zeitungen füllten.
Er las ungern politische Artikel, er übersprang sie, ging zu den leichteren über. Mit Feuilleton konnte er ebenfalls nichts anfangen. Meist las er die Polizeisparte: „Drei junge Männer schlugen alte Frau nieder, raubten ihre Handtasche. Die Frau erlag später im Krankenhaus den Folgen eines Schlaganfalls.“ Und dann alles über Promis, nicht so sehr, weil er sich dafür interessierte, sondern weil seine Frau Tag für Tag davon schwatzte. Und die Artikel, die ihm eben so in die Augen fielen.
Gerade war er - was ungewöhnlich war - auf der Wissenschaftsseite hängen geblieben:
„Küken kommunizieren im Ei: Wie das Magazin Nature berichtete, fanden Wissenschaftler heraus, dass Vogeljunge bereits vor dem Schlüpfen wesentliche Lernprozesse durchlaufen. Dabei erlernen sie die Laute ihrer Mutter und auch ihrer Geschwister in den benachbarten Eiern. Dies ergaben Tests mit Vogeljungen, die noch vor dem Schlüpfen von ihrer Mutter und den anderen Eiern getrennt wurden. Setzte man Jungtiere einen Tag nach dem Schlüpfen je drei verschiedenen Nestern vor, liefen sie mit erstaunlicher Präzision zum jeweils mütterlichen Nest.“
Eigentlich interessierte er sich für solche Tiergeschichten nicht. Aber er war ja quasi berufsmäßig verpflichtet, sich mit Hühnern zu beschäftigen, wenn auch zugegebenermaßen sehr indirekt. Er stand auf, reckte sich kurz und ging auf den großen Mixer zu. Aus dem Nachbarraum, dem Brutraum, führte die Röhre durch die Wand in diesen Raum hinein. Kurz vor der Mündung des Trichters öffnete sie sich und gab ihr Inneres frei. In unregelmäßigen Abständen - je nachdem wie die drüben arbeiteten und wie die Geschlechterverhältnisse beim Schlüpfen gerade waren - fiel Küken für Küken in das riesenhafte Gerät hinein.
Wenn Pohlmann sich ganz nah an den Mixer stellte, so konnte er, trotz der Maschinengeräusche, das leise Piepsen der unerwünschten Hähnchen hören, bevor sie sich in eine rote, gleichförmige Masse verwandelten, die zu Hundefutter verarbeitet wenigstens noch etwas Profit abwarf.
Einen kurzen Augenblick fragte er sich, ob diese wissenschaftliche Erkenntnis wohl Auswirkungen für die Firma haben könnte. Aber er verwarf die Zweifel, so war es schließlich noch nie gewesen. So setzte er sich wieder auf den Stuhl, denn alles war in bester Ordnung.
Die Maschine rotierte mit ihrem unaufhörlichen, millionenfachen: Grrr, grrr, grrr.