.oO Tierquälerei als Philosophie (persönliche Erfahrungen)

~xX([Tierquälerei als Philosophie])Xx~


Hefebakterien sind eben auch nur Kühe


Also, ganz ehrlich, ich habe schon unzählige peinliche, dumme, ignorante, ... Ausreden/Rechtfertigungen von Fleischfresser_innen und Veggies anhören müssen, aber das, was mir neulich eine Person entgegenwarf, schlägt dem Fass wirklich den Boden aus. Und zwar wurde mir die omnivore Ernährung als "Philosophie" verkauft. Und diese Philosophie sollte ich doch bitte tolerieren. Ich war einigermaßen perplex und konnte einfach nicht glauben, dass diese Person das auch wirklich ernst meint. Aber so ist es. Der Gipfel ist ja sogar noch, dass sie damit keineswegs allein steht. Denn die anderen Mitglieder dieser Personengruppe, beriefen sich auf eine ähnliche Rechtfertigung.

Was beinhaltet nun also eine solche sogenannte Philosophie, die auf der Ausbeutung, Ermordung, Verwertung anderer, fühlender Lebewesen beruht? (Wie wir bald feststellen werden nicht nur dieser.) Die Person war sich völlig bewusst, dass für ihren (Tier-)Milchkonsum Kälber geboren werden und sterben müssen. Es ist natürlich kein Wunder, dass Menschen, die andere Tiere als minderwertig und stumpfsinnig ansehen, solche Fakten nicht weiter beunruhigen oder nachdenklich machen. Was ist schon das Leben eines Rindes, von denen nie irgendwelche philosophischen Schriften bekannt wurden, verglichen mit dem eines Menschen, der solch eine Lehre hervorzubringen weiß? Andererseits ist es auch kein Wunder, dass solche Menschen keinen Respekt vor Tieren haben, mit denen sie sich nie näher befasst haben - außer, wenn es darum geht, wie ihre toten Körper am ästhetischsten mit einer schmackhaften Soße serviert werden können.

Trotzdem ist es für Menschen wie mich, deren Einstellung von Respekt und Mitgefühl anderen Tieren gegenüber geprägt ist, doch sehr befremdlich, schockierend, abstoßend. Mit solchen Menschen möchte ich auch gar keine Kompromisse eingehen, denn der Grundsatz der Friedfertigkeit, Gewaltlosigkeit und Achtung anderen autonomen, fühlenden Lebewesen gegenüber, lässt sich für mich nicht verhandeln. Doch das sieht diese Person (und ihre Genoss_innen) etwas anders. Menschen sind eben Menschen und als Zentrum der Welt und aller "Geschöpfe", solle jeder Mensch doch bitte selbst entscheiden dürfen, wie viel, wie oft, wann, wozu, wie lange, wen, warum (obwohl die Angabe eines Grundes nicht immer unbedingt erforderlich ist) er_sie quält und umbringt. Und Quark- und Eispeisen sind doch wohl ein ausreichender Grund, andere zu lebenslanger Sklaverei und gewaltsamem Tod zu verurteilen.

Ich kann natürlich nicht sagen, auf welche großen Geister der Weltgeschichte sich so eine "Philosophie" beruft, aber ich denke da an große Männer wie Thomas von Aquin (der äußerst überzeugend den Standpunkt vertreten hat, das Schreien von Tieren sei nicht mehr als das Quietschen rostiger Maschinen.) oder - um ein aktuelleres Beispiel zu nennen - ... .

Eine Person dieser sympathischen Runde ist übrigens auch der Ansicht, dass Hefebakterien mit Säugetieren gleichzusetzen wären - somit ist es also nicht unethischer eine Ochsenschwanzsuppe zu essen als Hefeknödel. Es ist natürlich eine sehr bequeme Möglichkeit, alle Lebewesen dieses Planetens auf eine Stufe zu stellen, solange diese Stufe Menschen nicht mit einschließt und weit unter den Menschen steht und deshalb nicht weiter erörtert werden muss, ob eine Kuh eventuell zu größeren sensorischen und emotionalen Regungen fähig ist als ein völlig unspezialisierter Einzeller. Wer kann schon hundertprozentig ausschließen, dass Roggen und Hefe nicht ebenso Gefühle und Schmerzen empfinden können wie Rinder, Schweine, Hühner u.a.? Wer empfindet nicht auch Schuld bei dem Anblick quellenden Teiges, der mindestens genau so herzzerreißend grausam ist wie der eines Schweins, das in den Schlachthof getreten wird und seine Artgenoss_innen ausbluten sehen und riechen muss, bevor es dasselbe Schicksal erleidet? Sicher haben Hefebakterien ein ähnliches Bewusstsein für das Leiden ihrer Mit-Einzeller.

Wenn wir also demnächst einen veganen Kuchen oder eine vegane Pizza zubereiten wollen, sollten wir darauf achten, statt Hefe lieber Backpulver zu verwenden - Obwohl natürlich ebenso unklar ist, was die einzelnen Zutaten des Backpulvers bei ihrer industriellen Produktion durchleben mussten.

Statt aber zu dem Schluss zu kommen, dass, wenn schon alle gleichgestellt sind, bei allen Leid vermieden werden sollte, kommt diese Person zu dem Schluss, dass es doch nur gerecht ist, alle etwa gleich viel auszubeuten. Eine Pizza bestehend aus Hefe, Getreide, Pilzen, Tierleichen, Käse würde also etwa dieses Gleichgewicht und damit Gerechtigkeit herstellen können. Wobei dieser Denkvorgang eigentlich in einer Sackgasse enden müsste, denn ein tierliches Produkt "quält" immer mehr Pflanzen als Tiere (weil eine tierliche Kalorie ja erst durch etwa 10 pflanzliche Kalorien gewonnen werden kann). Dabei dürfen wir auch nicht die ganzen Bakterien vergessen, die auf den Pflanzen und in und an den Tieren leben und womöglich auch durch den Verwertungsprozess in ihren Lebensfunktionen beeinträchtigt werden. Wahrscheinlich "quält" ein tierliches Produkt also noch zigmillionen-Mal mehr Bakterien und pflanzliche Produkte zumindest einige hunderttausend-Mal mehr Bakterien. Eine wirklich traurige, erschütternde Bilanz.


Fassen wir also nochmal kurz zusammen: (Auflistung verständlicherweise unvollständig)

Die Opfer der Fleischfresser_innen:









Die Opfer der Vegetarier_innen:










Die Opfer der Veganer_innen:





Ich entschuldige mich dafür, an dieser Stelle die komplexen Standpunkte dieser (noch namenlosen) Philosophie nicht weiter ausführen zu können - ich bin eben noch ein Neuling auf diesem Gebiet.

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