.oO Schlachthofgesellschaft (Gedanken, Teil1)


~xX([Schlachthofgesellschaft])Xx~


~Teil 1~

Weiße Kacheln. Glänzend, blank, steril. Wie ich sie verabscheue. Es erscheint so banal. Doch sie rufen in mir Erinnerungen hervor, die mich ängstigen, schmerzen. Leider ist es fast unmöglich sie zu umgehen: Küchen, Bäder, Arztpraxen, Krankenhäuser - sie sind voll davon. Ich stelle mir vor, wie gekachelte Räume sich blitzartig in Tierversuchslabore oder Schlachthäuser verwandeln, wie Blut an die gekachelten Wände spritzt, von den gekachelten Wänden läuft, wie Blut auf den gekachelten Boden spritzt und wie das Blut von den gekachelten Wänden und dem gekachelten Boden sich in einem metallenem Abguss sammelt und langsam versickert. Ich stelle mir vor wie kurz danach das nächste Opfer grob in den gekachelten Raum geschleift und gedroschen wird, wie es zittert, uriniert, sich windet, ausschlägt, wie unnachgiebige Hände nach ihm oder ihr greifen, den verängstigten Leib zum Stillstand zwingen, um einen metallenen Bolzen durch den Schädel zu treiben, die Kehle zu durchschneiden und den zuckenden Leib zur weiteren Verwertung fortzuschieben. Abermals sammelt sich das Blut, abermals versickert es und mit ihm das letzte Lebenszeichen der Opfer. Die letzte Erinnerung an das Leben wird damit ausgelöscht. Glänzendes Blut, blankes Entsetzen, sterile Kachelwände und -Böden. Wie ich es verabscheue.


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