.oO Das Mastschwein (Gedicht)

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~xX([Das Mastschwein])Xx~


Ich bin ein Schwein vom Mastbetrieb
Der weit vom Einkaufszentrum liegt
Damit der Fleischesser nicht sieht
Dass, was nun dort im Regale liegt
Vorher endlos Qualen litt
Ich bin ein Schwein vom Mastbetrieb
Und weiß noch nicht, was mir geschieht
Doch schon in einigen Wochen und Tagen
Werde ich’s erfahren haben
Dann, wenn alle meine Knochen sinken
Unterm Gewicht von Fett und Schinken
Und Muskeln keine Kraft mehr geben
Um mich auf meine Huf’ zu heben
Dann, wenn ich krauche auf den Wunden
Die ich mir auf Beton geschunden
Und ich mit trüben Augen seh
Dass es allen Schweinen so ergeht

Ich bin ein Schwein vom Mastbetrieb
Und erfahre nun mit Schlag und Hieb
Als ich schon kaum noch laufen kann
Jetzt bahnt sich etwas Schlimmres an
Ich ahne es, doch kann’s nicht sagen
Schon werde ich hinausgeschlagen
Zum ersten Mal an frische Luft
Doch hab’ ich das nur kurz gedurft
Gewaltsam werde ich bedrängt
Und eine Rampe hochgezwängt
Kaum hab’ ich mich hinaufgezwungen
Hab’ ich schon um letzte Luft gerungen

Ich war ein Schwein vom Mastbetrieb
Und wusste nicht, was mir geschieht
Ich bin im Transporter schon erstickt
Bevor man mich zu schlachten schickt
Doch um mich ist es nicht schlimm
Denn es sind nicht alle hin
Die restlichen Schweine in dem Wagen
Müssen den Tod erst noch ertragen
So fahren sie weiter zur Endstation
Dort wartet der Metzger voller Hohn
Denn statt den Tieren, die wir sind
Sieht er nur Wurst zum Geldgewinn

Ich war ein Schwein vom Mastbetrieb
Und merkte schnell, der Mensch nur liebt
Das Tier, das ihm zur Nahrung dient
Und ihm etwas Gehalt einbringt

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